Wie die Barneberger ihre Friedenskirche schützen
Sie ist das weithin sichtbare Wahrzeichen Barnebergs, doch der allgemeine Zustand der Friedenskirche mit ihrem markanten Spitzturm könnte besser sein.
Überaus löblich äußert sich Barnebergs Gemeinderatsmitglied Wolfgang Mortka über das große Engagement, das zum Wohle des Gotteshauses derzeit betrieben wird. „Die Friedenskirche lebt!“, so Mortka.
Dabei habe insbesondere der vor wenigen Tagen absolvierte Arbeitseinsatz rund um die Kirche verdeutlicht, dass die evangelische Gemeinde und der Kirchenförderkreis nicht allein dastehen, sondern sich auch die Dorf- und Vereinsgemeinschaft stark mit einbringt.
„Wer in den letzten Jahren das Innere unserer Kirche aufgesucht hat, musste einen zusehend schlechten Zustand feststellen“, holt Mortka aus. „Dies ist umso betrüblicher, da nach dem erfolgreichen Abschluss der Turmrekonstruktion vor gut zehn Jahren offenbar die Puste beziehungsweise das Geld für weitere Sanierungsarbeiten ausgegangen ist.“ Tröstlich sei es daher, dass durch bürgerliches Engagement einiges aufgefangen werde: „Obwohl die Kirchengemeinde relativ klein ist, ist es doch ein Anliegen vieler Barneberger, dass die Kirche ein historisches Gebäude des Dorfs ist, dessen Erhalt unbedingt gewährleistet sein sollte.“
Zumal die Friedenskirche eben auch ein Ort der Begegnung über das Religiöse hinaus ist. Mortka merkt dazu an: „Mit dem jährlich stattfindenden Turmfest und der Christvesper an Heiligabend haben sich schon zwei wiederkehrende und beliebte Veranstaltungen fest im kulturellen Dorfleben etabliert. Kirchenrat und Förderkreis möchten das Angebot nun weiter ausbauen, unter anderem mit den Kinoveranstaltungen, die im Vorjahr auf gute Resonanz stießen.“ Ferner erarbeite man ein Konzept zur erweiterten Nutzung der Kirche.
Putzschäden an den Innenwänden
Parallel dazu wird auch in baulicher Hinsicht per Eigenleistung mit angepackt. Dringendst betrifft dies die erheblichen Putzschäden an den Innenwänden des Kirchenschiffs sowie am Turmsockel außen. „Es wurde sich mit Pfarrer Peter Mücksch und der Baudezernentin des Kirchenkreises darauf verständigt, dass wir dies in Eigeninitiative übernehmen. Die bestehenden Bemühungen, über ein Planungsbüro ein Sanierungskonzept zu erstellen, bleiben davon unberührt“, berichtet Wolfgang Mortka. Letztlich gehe es darum, Fördermittel zu akquirieren, um mit der Sanierung von Schiff und Dach einen fortsetzenden Anschluss an die Turmrekonstruktion zu ermöglichen.
Die Bitte um aktive Unterstützung dann wurde deutlich erhört. Mortka dazu: „Solche Putzarbeiten sind ja nicht ohne, weshalb in der Barneberger Vereinsgruppe ein Aufruf zur Mitarbeit erfolgte. Die Resonanz der Vereine hat gezeigt, dass es ein Anliegen ist, das viele berührt, und so ist es höchst lobenswert, dass sich trotz der Kurzfristigkeit eine große Anzahl an Helfern zum Arbeitseinsatz eingefunden hat. Das gibt natürlich auch Hoffnung für die Zukunft.“
Bikerfreunde, Feuerwehr, Gartenverein und Dorfclub – alle hätten sich kräftig ins Zeug gelegt, so Mortka. Nicht anders und ebenso dankbar sieht das Kirchenratsälteste Nadine Reuer, die mit ihrer Familie nicht minder fleißig war.
Text: Ronny Schoof - Volksstimme